“Chicken Nuggets”, “Fischstäbchen”, “Hot Dog” – alles serviert mit Pommes – mit ganz viel Glück gibt’s Nudeln mit einer Ketchup-artigen Tomatensoße. Diese Menü-Auswahl erwartet man in einer Pommesbude oder an der Autobahnraststätte. Leider ist das jedoch ein gängiger Auszug, aus einem beliebigen Restaurant in Deutschland. Und ich frage mich nun schon länger, warum ist das so?! Mein Mann und ich gehen gern essen und natürlich durfte auch unser Sohn von Geburt an dabei sein. Das war tatsächlich unser erster Ausflug, acht Tage nach der Geburt habe ich mir ein blutiges Steak gewünscht. Über meine Wahl darf man sich nun auch streiten, ich mag’s so. Im ersten Lebensjahr ist mir das Problem natürlich auch noch nicht bewusst gewesen, erst bekam Louis Milch, später wurden uns Gläschen erwärmt und dann fing er an Brot zu knabbern und hier und da mal was bei uns zu probieren. Doch dann kam das Alter der “Kindermenüs” oder wie ich sie nenne: “Pest oder Cholera”.
Das ist jetzt natürlich ein wenig überspitzt formuliert. Denn auch bei uns gibt es ab und an mal Fischstäbchen oder paniertes Hähnchen, dann aber mit frischen Kartoffeln und Gemüse. Lassen die Restaurantbesitzer das Gemüse lieber gleich weg, aus lauter Angst, dass die Kinder sich lautstark beschweren könnten und es dann sowieso nicht essen? Mein Sohn isst tatsächlich gern Gemüse, so dass wir ihm schon mal extra was dazu bestellt haben. Und nicht nur Gemüse wird hier verputzt, mein kleiner Mann isst so ziemlich alles – von Couscous bis Gorgonzola, man muss es ihm nur anbieten. Beim auswärts Essen, habe ich leider oft das Gefühl, es wird alles boykottiert, was wir zuhause versuchen an Esskultur einzuführen. Klar, eine gute Alternative ist immer der sogenannte Räuberteller (ein leerer Teller und Besteck für die Kleinen, die sich dann bei den Eltern bedienen dürfen), aber wie oben bereits geschrieben, esse ich gern blutiges Steak und mein Mann steht auf Rippchen ertränkt in Barbecue Soße. Und sogar die Rippchen isst Louis, aber sie sind wohl auch nicht sooo gesund. Ich verstehe nicht, warum auf der Kinderkarte nicht etwas angeboten wird, wie: Hähnchenbrustfilet mit Kartoffeln, Erbsen und Möhren, ein einfaches, frisches Gericht, was sicherlich die meisten Kinder mögen. Soll in den Köpfen der Kleinen etwa verankert werden, dass Essen gehen Fast Food für sie bedeutet?! Oder ist es tatsächlich so, dass die größeren Kinder sich mit nichts anderem mehr locken lassen? Wenn das so ist, liebe Mamis von älteren Kindern, sagt es mir jetzt an dieser Stelle, denn dann hätten ich eine Antwort und wäre vorbereitet, auf das, was kommt.
Ein guter Tipp übrigens, wenn ihr mit Freunden und deren Kindern unterwegs seid: Wir bestellen dann schon mal eine Folienkartoffel oder eine anderes Gericht von der “Erwachsenenkarte”, und Louis teilt es sich dann mit seinem Freund oder seiner Freundin. So können beide etwas Vollwertiges essen und haben Freude, das Gleiche auf dem Teller zu haben. Ich wüsste übrigens auch gern mal, wie ein Koch sich fühlt, wenn er Fischstäbchen etc. braten muss… Und es sollte doch im Sinne der Restaurantbetreiber sein, Kinder und ja auch irgendwann später mal Kunden heranzuziehen, die Wert auf gutes Essen legen und auch offen für neue Kreationen sind. Das wünsche ich mir zumindest für meinen Sohn! Aktuell sieht das noch ganz gut aus, ich wollte ihn letztens von meinem Chicken Mc Nugget (ja, manchmal muss es auch bei mir mal was vom goldenen M sein) probieren lassen und er mochte es nicht! Gutes Kind! 😉 Ich denke, er wird schon früh genug anfangen, sich mit solchem Mist vollzustopfen, da will ich es noch so lange wie möglich genießen, ihm beim Brokkoli essen zuzuschauen.
Ich bin gespannt auf eure Theorien zu der Thematik!
Eure Melli
Hallo, ich bin Melli, an meiner Seite sind der kleine Louis und mein Mann Björn. Bevor ich Mama wurde, habe ich Modejournalismus studiert und arbeitete anschließend in einer Promi-Redaktion. Gab es zu der Zeit für mich nichts Spannenderes als: „Welches Kleid trägt XY zu den Oscars“ und „Hat Promi ZZ tatsächlich eine Affäre“, interessiere ich mich heute brennend dafür, wann unser kleiner Mann seine ersten Schritte macht und ob Pampers Baby Dry Night wirklich länger trocken halten?! Louis ist eindeutig der Star in unserem Haushalt und wie es sich für eine richtige Diva gehört, hat er sich Zeit gelassen, in unser Leben zu treten. Erst, als ich schon daran zweifelte, dass bei uns alles auf natürlichem Wege laufen würde, passierte „es“ in einer feucht-fröhlichen Nacht. Und so begann die aufregendste Reise meines Lebens… Jetzt ist der kleine Keks schon ein Kleinkind und hat unser Leben bereits ordentlich auf den Kopf gestellt.
Rebecca
Du sprichst mir aus der Seele! Auch bei uns in den Restaurants gibt es kaum Alternativen und ich will meinem Sohn (fast 2) auswärts nicht immer nur Nudeln mit “Tomatensoße” kredenzen. Das ist ja meist die einzige Alternative zu Fritteusen Fraß (entschuldige das Wort, aber mehr ist es ja leider wirklich nicht)
Ein Italiener hier in Paderborn hat eine sehr gute Lösung gefunden, dort kann man jedes Gericht der Karte als Kinderportion bestellen, sodass wir dort auch am meisten hingehen. Der Favorit unseres Sohnes dort sind Nudeln mit Spinat und Lachs 🙂
Melli
Hallo Rebecca, das ist ja grandios. Genauso sollten es doch alle Restaurants handhaben, oder? Liebe Grüße.
Eva
Hallo,
darüber habe ich mich auch schon gewundert. War allerdings auch manchmal froh, weil Pommes, Schnitzel etc. konnte mein Kleiner gut mit der Hand essen. Jetzt “räubert” er allerdings auch mit seinem Löffel 😄. Schlimm finde ich auch, mit hungrigem Kind vor einem viel zu heißen Teller zu sitzen. Den Moment hätte der Kellner es zum Abkühlen noch geben können. Liebe Grüße
Melli
Hallo Eva, mit dem heißen Teller hast du auch absolut recht. Das ist selbst zuhause schwierig, weil Louis natürlich mitbekommt, wenn das Essen fertig ist und ihn dann noch zu vertrösten, wenn er es schon vor sich sieht, ist natürlich super schwer. Liebe Grüße
Jenny
Ich hab ehrlich gesagt noxh kein Restaurant erlebt die uns verweigert haben ein normales Gericht als kindergericht zu servieren.
Zu den Fischstäbchen und nuggets muss ich auch sagen sie sind genau wie die pommes oft selbst gemacht und keine fertige Tiefkühlware.
Aber fragt bei eurem nächsten Besuch doch mal ov es möglich ist ein normales Gericht als Kindergericht zu bekommen 🙂
Melli
Das machen wir beim nächsten Mal auf jeden Fall. 🙂 LG Melli
Shirley
Wir haben tatsächlich so ein Exemplar, dass quasi nur Brot, Kartoffelpüree, Pommes, Nudeln und Pfannkuchen vertilgt. Unsere Tochter ist sechs und mit (warmen) Essen sehr schwierig. Bis etwa drei Jahre konnte man ihr alles vorsetzen, dann fing sie an, die Speisekomponenten säuberlich zu trennen (Bloß keine Petersilie an die Kartoffeln) und auszusortieren. Für sie bräuchten wir nicht mal ein Kindergericht. Ich kann aber gut verstehen, dass man solche Gerichte anbietet, weil viele Kinder eben genau sowas gerne essen. Und wenn man mit den Kindern essen geht, möchte man ja auch, dass es allen gefällt und schmeckt und nicht ewig diskutieren, dass von dem Brokkoli auch was gegessen werden soll. Natürlich achtet man zuhause auf gesunde Ernährung, aber ich denke ‘Essengehen’ ist dann halt mal ne Ausnahme.
Unser Sohn ist knapp zwei und isst mit Begeisterung und Muße alles was auf dem Tisch steht, von grünen Oliven bis Spargelcremesuppe.
Trotzdem habe ich kein Problem mit den Kindermenüs. In den meisten Restaurants lassen sich die Gerichte auch als Kleine oder Kinderportion bestellen😉
Melli
Liebe Shirley, aktuell sind wir auch auf das Model “Räuberteller” umgestiegen. Einfach, weil der Kleine nicht denken soll, dass Essen gehen = Fast Food bedeutet. Wir waren übrigens letzte Woche in Heidelberg, da gab es Gemüsemaultaschen als Kindergericht und Louis hat die Portion weggeputzt. 🙂 Hatte er vorher noch nie gegessen und ich habe nun etwas, was ich in mein Repertoire zuhause aufnehmen kann. Solche Erlebnisse wünsche ich mir einfach mehr. 🙂 LG Melli
Katrin
Das habe ich auch schon oft festgestellt, daher haben wir dann irgendwann mit angefangen, einfach die Erwachsenengerichte zu bestellen.
Variante 1: Kind schafft es allein aufzuessen (je nach Gericht und Restaurant meist unwahrscheinlich)
Variante 2: Rest als Erwachsener selbst aufessen (dann halt die Vorspeise weglassen)
Variante 3: Rest mit nach Hause nehmen und nächsten Tag aufwärmen
Variante 4: falls man mit mehreren Kindern dort ist, teilen.
Hab mal einen Bericht gesehen, dass die Kindermenüs oft schlechter sind und das Preis-Leistungs-Verhältnis viel viel schlechter.
Aber im Prinzip hab ich auch nichts dabei, dass es im Restaurant mal ausnahmsweise Pommes gibt, aber ich verstehe dich schon. Nervt mich genauso.
Übrigens war es bei uns so, dass Kind 1 früher ALLES gegessen hat und inzwischen mit 4J. Leider sehr mäkelig geworden ist, ist aber glaub ich normal. Ich find es nur wichtig, dass alles mal probiert wird.Wenn es dann nicht schmeckt,ok, aber es soll nicht ungetestet anhelehnt werden.
Melli
Liebe Katrin, na, da weiß ich ja, was auf mich zukommt. 😉 Also, ich habe auch absolut nichts gegen Pommes, mir fehlt es bei den Kindergerichten einfach an Variation. Ich meine damit: eins mit Pommes, eins mit Reis eins mit Kartoffeln oder so. Einfach, damit man die Wahl hat! LG Melli